ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Das Totenschiff
Vorlage: Das Totenschiff (Roman)
Bearbeitung (Wort): Karl Peter Biltz, Ernst Schnabel
Komposition: Karl Sczuka
Regie: Karl Peter Biltz
Die Gestalt des Dichters B. Traven ist seit zwanzig Jahren von einem geheimnisvollen Dunkel umgeben. Niemand kennt den Menschen, der sich hinter dem Pseudonym verbirgt. Seine Bücher "Die weiße Rose", "Der Schatz der Sierra Madre", "Die Baumwollpflücker" und das "Totenschiff" sind in fast alle Sprachen übersetzt und zu einem Begriff geworden. Das Hörspiel "Das Totenschiff" erzählt von einem amerikanischen Seemann, der im fremden Hafen sein Schiff verpaßt hat und, ohne Ausweispapiere rechtlos und ausgestoßen, einen Leidensweg antritt. (Historischer Pressetext)
Bill ist Seemann und einer der Verlorenen, die von einem Land ins andere abgeschoben werden. Keine Papiere, kein Recht, keine Heimat. Ein dummer Zufall, ein Mädchen in irgendeinem Hafen im alten Europa, eine durchbummelte Nacht: Das Schiff dampft ab, mit den Papieren, die allein die menschliche Existenz vor den Augen der Behörden glaubwürdig und legitim machen. Bill ist plötzlich Staatenloser und auf Irrfahrt. So kommt er nach Portugal und an die "Yorikke", einen verrosteten Pott auf See, auf dem ausschließlich Seinesgleichen angeheuert haben. Das Schiff wieder zu verlassen ist nicht vorgesehen. Zu seiner Produktion 1947 hatte das Stück Parallelen für "displaced persons" in Nachkriegsdeutschland, im Europa von heute spiegelt sich die Verlorenheit eines Flüchtenden ohne Papiere und Heimat. B. Traven wird nach heutigem Stand als eines von mehreren Pseudonymen von Otto Feige gewertet, der 1924 nach Mexiko auswanderte. Er veröffentlichte 12 Romane und wurde in eine Vielzahl von Sprachen übersetzt. (Pressetext des Westdeutschen Rundfunks anlässlich einer Wiederholungsausstrahlung im Dezember 2016)