ARD-Hörspieldatenbank

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Hörspiel



Dieter Roepke

Ich, Don Felipe Gonzales


Komposition: Friedrich Scholz

Technische Realisierung: Max Lude, Fröhlich


Regie: Karl Metzner

Seine Großeltern waren reinblütige Spanier, wie er gerne betont, aber in der kleinen mexikanischen Stadt, in der er mit seiner Familie lebt, wird Don Felipe Gonzales trotzdem nicht für voll genommen. Er gilt als Schwächling, weil er allzu gutmütig und naiv ist und gerne ein bißchen aufschneidet, wenn er - was öfter vorkommt - einige Tequilas zu viel getrunken hat. So ist es auch zu verstehen, daß die mutige Rettungstat, die er eines Tages vollbringt, nirgends Glauben findet. Don Felipe ist eben kein Held in den Augen seiner Mitmenschen, sondern nur eine lächerliche Figur. Aber die Umstände zwingen ihn noch einmal zu entschlossenem Handeln, er muß sich gegen einen berüchtigten Verbrecher verteidigen und - schlägt ihn tot. Auch diesmal begegnet man ihm skeptisch, da er keinen Zeugen hat. Niemand traut ihm die Tat zu, am wenigsten Elvira, seine sehr viel vitalere und lebenstüchtigere Frau. Doch Felipe stellt sich der Polizei, die seine Angaben schließlich weitergibt an den Untersuchungsrichter. Elvira muß erkennen, daß er nicht der Hasenfuß ist, für den sie ihn gehalten hat. Trotzdem versucht sie, ihn lächerlich zu machen, aber jetzt aus Liebe und wider besseres Wissen, weil sie glaubt, ihn nur so vor einer Anklage und einer möglichen Verurteilung retten zu können. Diesmal macht Felipe jedoch nicht mehr mit, er ist der Täter und will es bleiben. Er bleibt es wirklich und verläßt den Gerichtssaal als Sieger, rehabilitiert in jeder Beziehung. Endlich einmal hat er sich Respekt verschafft, wenn auch gewiß nicht für lange Zeit.

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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

RIAS Berlin / Süddeutscher Rundfunk 1958

Erstsendung: 27.08.1958 | 54'36

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