ARD-Hörspieldatenbank

Originalhörspiel



Milan Uhde

Ein blauer Engel

übersetzt aus dem Tschechischen


Übersetzung: Alexandra Baumrucker, Gerhard Baumrucker

Technische Realisierung: Reinhard Prosser, Gerda Eisendle

Regieassistenz: Timmy Martin Haberger


Regie: Klaus Gmeiner

Im Zug sitzt eine Frau, von ihren Freunden "Blauer Engel" genannt wegen ihrer Vorliebe für blaue Bekleidungsstücke, aber nicht nur deshalb. Sie ist auf dem Weg zum "Obersten Gericht" wegen der Gerechtigkeit. Und diese Sache hatte so angefangen: Da hat es einen Onkel gegeben, der im Sterben lag, und ihren Bruder, der von diesem Onkel nichts erben wollte. Trotzdem waren die besten Sachen weg, als der Onkel endlich tot war: das Porzellan und die Briefmarkensammlung. Nun ist zwar eine fremde Wohnung eine fremde Wohnung, aber als Schwester hat man einen Schlüssel, wegen der unsicheren Zeiten. Bei ihrem Bruder hatte sie dann alles Mögliche in einen Koffer gepackt, wie in Trance. Der Bruder reichte daraufhin eine Klage ein, und sie reichte eine Klage ein. Natürlich hatte man ihre Klage abgewiesen und seine Klage zugelassen, denn er ist Offizier und fährt mit dem Staatsanwalt zum Weintrinken. Also hat sie sich an den Gerichtspräsidenten gewendet, der sich durch das Renommee ihres Onkels, der General war, aber nicht beeindrucken ließ und sie rausschmiß. Aber da gibt es zum Glück ja noch den Slavek, den sie seit 1942 kennt, als er noch für die Gestapo arbeitete. Und heute ist er bei der Polizei. Da sich immer etwas findet, fand Slavek natürlich auch ein paar undichte Stellen im Talar des Gerichtspräsidenten ... usw. ... usw. Das Korruptionsgeflecht, das der tschechische Autor Milan Uhde in seinem satirischen "Monodram" aufdeckt, erweist sich als ebenso undurchdringlich wie hartnäckig. Seine Wurzeln reichen bis in die Kriegs- und Vorkriegszeit zurück: Kontinuität einer Mentalität.

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Susi NicolettiDie Frau


 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Österreichischer Rundfunk / Norddeutscher Rundfunk 1981

Erstsendung: 17.09.1981 | 52'49

Darstellung: