ARD-Hörspieldatenbank
Hörspiel
Kitsch oder das erzwungene Ende
Komposition: Werner Haentjes
Technische Realisierung: Dieter Stratmann, Gabriele Neugroda
Regie: Raoul Wolfgang Schnell
".. und kommst Du nach Deutschland, sagte die reiche Dame zu ihrem Ferienflirt in Italien, und gab ihm ihre Telefonnummer. Aus so wenigen Worten, vielleicht auch mehr, entwickelt sich das, was man Geschichte nennt. Ein banales Gemisch von Krimi, Komödie, Melancholie und auch ein wenig Kritik: Wie stellen Sie sich die Zukunft vor? Zufrieden mit dem Erreichten? Welche Vorschläge hätten Sie für eine kommende Gesellschaftsordnung zu machen? Und so weiter. Und das Ende von allem? Der Autor - er spielt ja mit in der Geschichte - verwickelt sich in Symbolismen. "Wenn man sie wiederholte, die Geschichte", so sagt er, "am Anfang die Gier, dann die Attacke, die Unterdrückung, der Tod - immer wieder von vorn - ohne Ende. Das wäre von einem seltsamen Reiz: Gier, Attacke, Unterdrückung, Tod - aber die Zeit ist um, die Zeit der Sendung. Im Ernst? Zum Lachen! - War doch alles nur Theater, - das Leben, der Ernst, die Melancholie und der Tod, war Kitsch - oder erzwungenes Ende. Happy end. Das ist der gewünschte Schluß!" Raoul Wolfgang Schnell, geboren 1916 in Barmen, zählt zu den herausragenden Regiepersönlichkeiten des Hörfunks. In den letzten Jahren ist er auch immer häufiger als Autor hervorgetreten. Der WDR sendete zuletzt, 1981, "Das Damespiel".