ARD-Hörspieldatenbank

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Hörspiel


Schon gestern war heute


Ludwig Harig

Ein Fest für den Rattenkönig


Komposition: Walter Krennrich

Technische Realisierung: Ernst Becker, Rosel Wack


Regie: Heinz Hostnig

In einem langen Brief an seinen Hofrat, kommentiert von abwechselnden Meinungsäußerungen der Höflinge und Bürger, werden Aufstieg und vor allem Fall des Sturm-und-Drang-Dichters Heinrich Leopold Wagner beschrieben und die Hintergründe für seine Vertreibung aus Saarbrücken beleuchtet. Wagner, beim Gerichtspräsidenten als Erzieher der Söhne angestellt und bei Hof als talentierter Dichter eingeführt, erfüllt kaum die Erwartungen der Höflinge und Hofdamen nach amüsanter, geistreicher Unterhaltung. Um so mehr setzen die Bürger auf ihn, hoffen, daß sein Tun zu Schriften heranwachsen werde, daß die Menschen bessern, erschüttern und erheben wird. Je mehr Wagner aber gegen den Hof und damit für sie Partei ergreift, desto bereitwilliger stimmen sie selbst in den großen Beschimpfungschor der Höflinge ein, ein Beschimpfungschor, dessen Parolen gegen die Intellektuellen und Schriftsteller auch dem Bürger von heute nur zu vertraut sein müßten. So erweist sich als Verdeutlichung einer aktuellen Problematik, was in der Montage aus Briefausschnitten, Liedern, Vorträgen und Gesprächsteilen zunächst die Darstellung des Konfliktes eines bürgerlichen Dichters mit dem Adel zu sein schien. Ludwig Harig, geboren 1927 in Sulzbach/Saar, Autor zahlreicher Prosabücher, Übersetzungen und Hörspiele, u.a. 1966 Kunstpreis des Saarlandes, 1975 Stipendium des Berliner Kunstpreises, 1977 Kunstpreis der Stadt Saarbrücken, schrieb für den WDR zuletzt das Hörspiel "Warum kann ich nicht vom Truge in die Wahrheit übergehen" (1978).

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Reinhart FirchowDichter
Theophil Maier1. Höfling
Ewald Liska2. Höfling
Dietburg Spohr1. Hofdame
Hanna Auerbacher2. Hofdame
Günter Stutz1. Mann
Matthias Knisbeck2. Mann
Alice Bungert1. Frau
Gretel Palm2. Frau

Musik: Hans Bollinger (Singstimme), Gabi Bollinger-Erb (Singstimme)

 


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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Westdeutscher Rundfunk / Saarländischer Rundfunk 1981

Erstsendung: 07.03.1982 | 47'00

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