ARD-Hörspieldatenbank


Hörspiel


Erzähltes Leben: 1933-1945


Suse Reichel

Kämpft weiter


Technische Realisierung: Anna-Maria Tietze, Angela Michaelis


Regie: Suse Reichel

"1909 geboren, wuchs Emil M. zusammen mit fünf Geschwistern in Giesing, einem traditionellen Arbeiterviertel Münchens auf. Die Zeiten waren schlecht. Als Sozialdemokraten und aktive Gewerkschafter versuchten die Eltern, für bessere Lebensbedingungen zu kämpfen. So erlebte Emil M. bereits als Kind sehr bewußt, wie sehr die Politik in sein Leben hineinwirkte. 1923 beginnt er eine Lehre als Möbelpolierer. Als er ausgelernt hat, wird er Opfer der katastrophalen wirtschaftlichen Situation: Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit, Hoffen und Bangen und die Diskussion mit anderen Betroffenen vor dem Arbeitsamt. Als in dieser Situation die SPD dem Bau von Panzerkreuzern zustimmt, verläßt er die Partei seiner Eltern und wechselt zur kommunistischen Arbeiterjugend. So wird er 1933 im Zuge der Verhaftungswelle nach dem Reichstagsbrand verhaftet und als einer der ersten Häftlinge ins KZ Dachau deportiert, das er mitaufbauen muß. Endlich entlassen, findet er später eine Arbeit in einer Radiogroßhandlung. Er hört mit einem Kollegen ,Feindsender' und verbreitet Flugblätter, die zum Widerstand aufrufen. Er wird ertappt, erneut verhaftet, gefoltert und zum Tode verurteilt. - Wie es ihm immer wieder gelang zu überleben, was er im Gegensatz zu seinen ,ahnungslosen' Mitbürgern sah, woher er den Mut nahm, als einzelner gegen das NS-Terrorregime anzukämpfen, und wie ihm sein Engagement gedankt wurde, darüber gibt dieses Dokument Auskunft, das einen häufig verschwiegenen Widerstand beleuchtet, der sich nicht als Persilorden an den Großbürgerfrack heften ließ." (Suse Reichel)

A
A

Mitwirkende

Sprecher/Sprecherin
Emil Meier
u.a.


 


Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Hessischer Rundfunk 1983

Erstsendung: 20.03.1983 | 73'10

Darstellung: