ARD-Hörspieldatenbank
Hörspiel
Auf daß wir klug werden
Technische Realisierung: Alfons Steffens, Angelika May
Regieassistenz: Ursula Weck
Regie: Ulrich Gerhardt
Vierzig Jahre nachdem sie geschrieben wurde, findet die in der DDR lebende Autorin auf der Müllkippe in Mecklenburg die reichhaltige Familienkorrespondenz einer fünfköpfigen Büdner-Famllie. Daniela Dahn filtert daraus ein beklemmendes akustisches Porträt des ahnungslosen Mitläufertums in der Nazizeit. Drei Söhne verlassen das elterliche Bauernhaus und die karge norddeutsche Heimat, um als Soldaten für neues Siedlungsland im Osten zu kämpfen - oder auch nur, um mit der neuen Waffen-SS-Uniform vor den Mädchen anzugeben. Einer nach dem andern fällt, wird vermißt oder verwundet, aber die jeweils jüngeren Brüder werden davon nicht angefochten und ziehen zunächst unverzagt dem ältesten hinterher in den Krieg. Die Briefe werden immer kleinlauter, und schließlich ist die Einsicht in die deprimierenden Zusammenhänge nicht mehr zu umgehen. Die Kondolationen aus Dorf und Familie klingen bestürzt, aber gottergeben.