ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Sommer in Eipendorf
übersetzt aus dem Englischen
Übersetzung: Klaus Birkenhauer
Technische Realisierung: Friedrich Wilhelm Häfner, Herbert Kuhlmann
Regie: Ulrich Lauterbach
April 1787. Die Stadt Eipendorf begeht feierlich ihr 200jähriges Gründungsjubiläum. Der gegenwärtige Wohlstand ist allerdings erst ein Werk der letzten Jahre - der verstorbene Bürgermeister Haffner und sein Sohn und Nachfolger Walter verhalfen der verarmten Stadt durch die Errichtung von Mühlen, Textilfabriken und Hotels und die Eröffnung einer Spielbank zu neuem Aufschwung. Nun will Haffner das Erreichte durch eine Verbesserung der Wasserversorgung sichern. Mit Hilfe seines Freundes, der Militärgarnison und freiwilligen Bürgern soll ein Aquädukt errichtet werden. Doch der Bau geht trotz aller Anstrengungen zu langsam voran: Eine verheerende Dürreperiode legt die Fabrikproduktion lahm, zwingt die Bauern zu Notschlachtungen und droht Mißernten und Hungersnöte nach sich zu ziehen. Trotz harter Notstandsmaßnahmen wird die Lage immer unerträglicher, Seuchentote und Unfälle beim Aquäduktbau lassen die Moral auf den Nullpunkt sinken, so daß sich Haffner gezwungen sieht, mit drakonischen Strafen gegen Streikende und Deserteure vorzugehen. Als dann auch noch die Soldaten aus Apendorf abgezogen werden, scheint der Untergang der Stadt besiegelt. Der englische Autor Don Haworth, von dessen international erfolgreichen Hörspielen der WDR zuletzt 1980 das realistische Porträt englischen Alltagslebens "An einem Donnerstagabend" sendete, dokumentiert mit diesem neuen Stück gleichnishaft einen Fall, wie er hätte stattfinden können. Die Ereignisse werden in Tagebuchform von Haffners Mutter festgehalten und durch persönliche Bemerkungen ergänzt - das Schicksal eines Mannes, dessen umsichtige Planung durch Naturgewalten und menschliche Unzulänglichkeit infrage gestellt wird.