ARD-Hörspieldatenbank

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Ars acustica


Kunstkopfreisen


Hansjörg Schmitthenner

Nepal hören


Technische Realisierung: Peter Jochum, Gerda Schneider


Regie: Hansjörg Schmitthenner

"Man kann Nepal mit Worten beschreiben, aber man kann Nepal auch sich selbst darstellen lassen: mit den Lauten und Klängen seiner Landschaft und Völkerstämme, mit dem Geschrei der Totenvögel in der Luft" mit dem Grollen seiner Erdbeben - der Stimme des noch immer wachsenden Himalaya - mit dem Getöse seiner Monsungewitter, die sintflutartig über das Land stürzen, bald Segen, bald Fluch für die schmalen Äcker an den steilen Berghängen. Unüberhörbar akustisch dokumentiert sich auch die hierarchische Gesellschaftsordnung vom Gottkönig über die verschiedenen Kasten hinab bis zu den Unberührbaren, wenn man durch die Quartiere der Dörfer und Städte geht. Die Frömmigkeit des Volkes verlautbart sich ebenso im metallischen Schnurren der Gebetsmühlen und im Anschlagen der Glocken beim Rundgang um die heiligen Schreine wie in der Lärmmusik der Mönche in den Klöstern; sie verlautbart sich in der Ekstase der Menschen, wenn die Kumari, die lebende Göttin, durch die Straßen gefahren wird, oder wenn in Vollmondnächten Pagoden, Tempel, Plätze und die Ufer heiliger Flüsse zum Festplatz werden für Rituale, Opfer, Gesänge und Tänze... Nepal hören. Ich glaube, die akustische Selbstdarstellung ist eine der unmittelbarsten und authentischsten Mitteilungsmöglichkeiten, die uns für die Beschreibung eines Landes zur Verfügung steht." (Hansjörg Schmitthenner)

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Mitwirkende

Sprecher/Sprecherin
Christian Brückner


 


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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Hessischer Rundfunk / Sender Freies Berlin / Norddeutscher Rundfunk 1984

Erstsendung: 08.03.1984 | 91'21

Darstellung: