ARD-Hörspieldatenbank

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Feature


Studio Akustische Kunst

Anthologie Ars Acustica


Reinhard Döhl

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Redaktion: Klaus Schöning

Technische Realisierung: Ilse Sieweke


Regie: Hein Bruehl

Essay (in Feature-Form) mit Ausschnitten aus "Sonate in Urlauten" von Kurt Schwitters, "Die Ursonate" von Eric Erfurth, "Erweiterter Schwitters" von Stephan von Huene, "Audio Poem" von Henri Chopin (nur in Langfassung), "Lautgedicht" von Kasimir Malewitsch, und anderen. "Schwitters, der Schriftsteller ist so weit gegangen wie kein anderer. Sein schriftstellerisches Werk wurde gründlicher vergessen als das bildnerische. Als Hersteller von Bildern und Plastiken wird er heute zu den Erzvätern der Moderne des 20. Jahrhunderts gezählt. Die Gattung des Lautgedichts bildet heute einen Teilbereich dessen, was konkrete Poesie genannt wird und verbindet sich überdies mit anderen Bereichen phonemischer Textansätze wie etwa dem Hörspiel oder Poptexten. Die sogenannte "Ursonate" ist vollständig veröffentlicht in "Merz 24", 1932. Schwitters hatte, als er 1921 an der Lautsonate zu arbeiten begann, die Vorstellung eines positiven, konstruktiven Entwurfs. Den verschiedenen Negativentwürfen, die er wie kein anderer in die Literatur einführt, wollte er ein Modell entgegenstellen, das vollkommen durchgearbeitet war wie ein Bild des Konstruktivismus. Zugleich sollten in diesem Modell die beiden Bereiche der Literatur und der Musik miteinander vereint und ineinander verschränkt werden, und zwar von der Seite der Literatur aus. Diese Vorstellung vertrat die Idee eines übergreifenden Kunstwerks ebenso wie die des Merzbaus. Eine musikalische Analogie wäre zu sehen bei Arnold Schönberg, als er anfing, eigene Texte zu schreiben. Die "Ursonate" sollte gleichsam einen phonetischen Kosmos für sich öffnen, in den der Zuhörer, Leser und Nachsprecher einzugehen vermöchte." (Helmut Heißenbüttel) "Es kommt vor, daß Künstler zukünftige Entwicklungen vorwegnehmen. In seiner "Ursonate" schafft Kurt Schwitters ein Gedicht allein damit, daß er Phoneme in Form einer Sonate anordnet. Ich glaube, daß die "Ursonate" Möglichkeiten vorwegnimmt, die heutzutage sprechende Computerchips eröffnen. (Stephan von Huene)

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Mitwirkende

Sprecher/Sprecherin
Bernt Hahn
Charles Wirths


 


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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Westdeutscher Rundfunk 1993

Erstsendung: 13.04.1993 | 21:00 Uhr | 81'31

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