ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Das Schloß
Vorlage: Das Schloß (Roman)
Bearbeitung (Wort): Gert Westphal
Komposition: Bernd Scholz
Technische Realisierung: Friedrich Basan, Ilse Begeré, Heinz Born
Regie: Karlheinz Schilling
Kafka schuf mit seinem Roman "Das Schloß" die Tragödie des im physischen wie im metaphysischen Sinn "unbehausten Menschen". Das Schloß, das beherrschend, aber ungreifbar über dem Geschehen lastet, ist das Ziel aller Wünsche des Landvermessers K. Er kommt nur bis in das dazugehörige Dorf. Überall trifft er auf Zurückhaltung und Ablehnung. Er bleibt ein Fremder. In dem Maß, in dem K. sein Ausgeschlossensein erkennt, verstärkt er sein Bemühen, zum Schloß vorzudringen. Aber er erreicht immer nur niedrige Beamte, die Untergebenen der Untergebenen. Aus dem Schloß selbst empfängt er nur widerspruchsvolle Nachrichten. Es bleibt unerreichbar für ihn. Dieser Vorgang stellt ein Modell unserer existenziellen Situation dar. Kafka drückt ein beherrschendes Lebensgefühl der heutigen Menschen aus: Den vergeblichen Versuch, seinen Platz zu gewinnen in einer stets aufs neue sich ihm entziehenden Welt.