ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Hedwigs letztes Band
Technische Realisierung: Werner Klein, Helga Ruben
Regieassistenz: Anette Kührmeyer
Regie: Stefanie Hoster
Drei einsame, etwas aus dem Gleis geratene Menschen hocken einen Tag lang zusammen in einer Wohnung. Der Rentner Fritz fordert schon gleich am Morgen seine 'Henkersmahlzeit', denn er will sich umbringen. Karl, ein Obdachloser, den sich Fritz als Treppenputzhilfe vom Großmarkt geholt hat, wohnt nun schon seit zehn Jahren bei Fritz und dient ihm als Haushaltshilfe. Zu beiden gesellt sich Frau Müller. Fritz hat Szenen aus seinem Leben auf Tonband aufgenommen. Eine Aufnahme erinnert ihn immer wieder an seine vor 20 Jahren verstorbene autoritäre Gattin: 'Hedwigs letztes Band'. Die Anspielung auf 'Krapp's Last Tape' ist beabsichtigt, denn der Melancholiker Fritz identifiziert sich mit dem irischen Schriftsteller Beckett, der laut Fritz heulen mußte, als er sich selbst auf Band hörte.
Karl-Heinz Bölling, 1947 in Dortmund geboren, Volksschule, Klempner, Fabrikarbeiter, Taxifahrer. Schrieb bislang weit über 30 Hörspiele, davon vier seit 1988 für den Saarländischen Rundfunk.