ARD-Hörspieldatenbank
Feature
Essay zu "Symphonie pour un homme seul"
Redaktion: Klaus Schöning
Technische Realisierung: Rudolf Stückrath, Werner Jäger, Rudi Stückrath
Regieassistenz: Axel Pleuser
Regie: Hein Bruehl
"Symphonie pour un homme seul / Sinfonie für einen einsamen Menschen" ist ein Schlüsselwerk der "konkreten Musik" - ein erster großer Klassiker dieses Genres. 1950 wurde das Werk von Pierre Schaeffer und Pierre Henry komponiert. Mit den sehr einfachen Mitteln der damaligen Zeit realisiert (Plattenspieler sowie einige sehr begrenzte Möglichkeiten, Töne zu behandeln), war die "Sinfonie" eine ambitionierte und vielschichtige Komposition, Resultat eines sehr ausgeprägten Formalisierungs- und Abstraktionswillens (Verwendung des seriellen Prinzips und Anwendung der klassischen Formen auf die Struktur der Tempi), und Ergebnis eines nicht minder starken Bedürfnisses nach expressivem Ausdruck. Ursprünglich bestand das Werk aus zweiundzwanzig Sätzen und hatte eine Länge von anderthalb Stunden; in dieser Form wurde es auch am 18. März 1950 in Paris uraufgeführt. Später wurde es auf zwölf Sätze von zwanzig Minuten Länge reduziert und von Pierre Henry 1966 "stereophonisiert". 1955 realisierte Maurice Bejart nach 11 Sequenzen dieser "Sinfonie" eine Choreographie, die sein erster großer Erfolg wurde und so ein breites Publikum mit der konkreten Musik bekannt machte.