ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Die große Protektion
Vorlage: Die große Protektion (Theaterstück, hebräisch)
Übersetzung: Max Brod
Bearbeitung (Wort): Max Brod, Peter Doll
Technische Realisierung: Heinz Gauger, Eva Marquard
Regie: Paul Land
Die Komödie "Große Protektion" wurde von der Habimah in den Jahren 1953/54 mehr als 120 Mal in hebräischer Sprache aufgeführt. Kishon, der 1949 von Ungarn nach Israel auswanderte (einige seiner in ungarischer Sprache geschriebenen Stücke hatten schon in Budapest einen starken Erfolg), erlernte mit überraschender Schnelligkeit und Intensität die Sprache seiner neuen Heimat und errang rasch eine sehr geachtete Stellung in der neuen hebräischen Literatur. Thema dieser Komödie ist die Glossierung einer gegen statt für den Menschen arbeitenden autarken Bürokratie, ihrer Protektionsanfälligkeit, ihrer Überheblichkeit und ihrer geheimen Ängste. Dieses Thema, das in der ursprünglichen Fassung dieses Werkes auf israelitische Verhältnisse anspielte, übertrug Brod in seiner Umarbeitung aus dem lokalen Milieu ins Universelle. Am Ende der Komödie triumphiert die bürokratische Kamarilla über Tom, den Helden aus Versehen. Der alte Waczlaw, Toms Freund, läßt sich indessen nicht entmutigen. Er beendet das amüsante Stück (amüsant trotz der unerfreulichen Verhältnisse, auf die es anspielt) mit den ein wenig melancholisch klingenden Worten: "Über kurz oder lang muß sich was ändern, und zwar von Grund auf. Uns so wart' ich halt."