ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel, Kriminalhörspiel
Der ermordete Kranich
Technische Realisierung: Rudi Stückrath, Maria Mehrländer
Regieassistenz: Annette Kurth
Regie: Werner Klein
Der Fall passierte vor Jahren: In einer französischen Kleinstadt wurden 22 Morde verübt, und immer hatte der Täter seinen Opfern kleine Seifenstückchen hinterhergeworfen. Man fand den Mörder, mehr durch Zufall als infolge kriminalistischer Ermittlungen; er gestand die ihm zur Last gelegten Verbrechen und wurde zu lebenslänglichem Zuchthaus verurteilt. Nur ein Tatmotiv, das möglicherweise auch eine Erklärung für die Seifenstückchen geliefert hätte, konnte nicht ermittelt werden. Der pensionierte Arzt Dr. Chenier erhält nun eine Sondergenehmigung, den Massenmörder in seiner Zelle zu besuchen. Er will die Psychologie dieses ungewöhnlichen Menschen ergründen, das "Geständnis nach dem Geständnis" enthüllen. Doch Chenier leitet nicht nur berufliches Interesse, er hat auch einen persönlichen Grund: Seine Frau gehört zu den Opfern.
Hans Kasper, der Autor dieses nach einem authentischen Fall geschriebenen Hörspiels, das allmählich das in der Kindheit begründete Trauma eines Menschen aufdeckt, wurde 1916 in Berlin geboren. Außer Aphorismen-Büchern, Gedichtbänden und Fernsehspielen schrieb er zahlreiche Hörspiele. Für das Hörspiel "Geh David helfen" erhielt er 1962 den "Hörspielpreis der Kriegsblinden". Der WDR sendete als letzte Arbeit "Die Hochzeitsnacht des Freiherrn von Knigge".