ARD-Hörspieldatenbank
Hörspiel
Montagnacht
Technische Realisierung: Heinz Klein, Jürgen Schlameuß
Regieassistenz: Annette Kurth
Regie: Franz Mon
Thematisch kreist das Stück um die Bedeutungshöfe von "Herz" und "Hirn" jeder gefaßt in einer eigenen Textsequenz. Die Artikulationsformen der beiden zentralen Wörter liegen sehr nahe beieinander die eine gibt die andere in einer Art von gebrochener Spiegelung wieder. Im Alltagsverständnis allerdings sind die Wörter mit gegensätzlichen Wertungen besetzt, die bis zur Negation des einen Wertbereichs durch den anderen gehen können. Konträr ist auch die poetische Verwendungsgeschichte gelaufen: "Herz" wurde völlig verschlissen (obwohl es alltagssprachlich virulent geblieben ist); "Hirn" hat in der Poesie, bis auf Ausnahmen, keine Rolle gespielt. Jede Textsequenz erscheint in mehreren Sprecherfassungen. Der Atemvorgang ist ein wesentliches Bauelement des Stückes. Gleichwertig mit den Stimmen erscheint eine "Flötenstimme". Ihr Lautspektrum weist Klangverwandtschaften mit der menschlichen Stimme auf. Die Flöte begibt sich in einen "inneren Dialog" mit den Sprechstimmen, indem sie auf diese reagiert, sie paraphrasiert und kontrastiert.