ARD-Hörspieldatenbank
Hörspiel
Deutschland, Atlantik
Technische Realisierung: Günter Beckmann, Heike Lexau
Regieassistenz: Ingeburg Kanstein
Regie: Hans Rosenhauer
Wo sind die Utopien geblieben? Die Entwürfe für neue Welten und neue Gesellschaften? Nicht bei den Philosophen, nicht bei den Dichtern, sondern bei den Technologen. Die industriellen Denk- und Planspiele, die Militärstrategien, die staatlichen Katastrophenpläne, sie sind die letzten Ganzheitsaussagen der Gegenwart. Weil das Extreme für sie das Normale ist. An solche Pläne kommt man nur durch Zufall ran. Oder durch Indiskretion. Wenn brisante Akten verschwinden, tauchen sie prompt an falscher Stelle wieder auf, und das führt hinter den Kulissen bei den verschiedensten Leuten zu gehöriger Hektik. Und zu Mord. Zumal es sich um die bestürzende Frage dreht: was kann man über Deutschland insgesamt sagen, wenn man gezwungen ist, etwas zu sagen? Obwohl man absolut keine Lust hat, daran einen Gedanken zu verschwenden nach so vielen an Deutschland verschwendeten Gedanken. Aber wo ist im Ernstfall der Platz für dieses unser aller Deutschland? Aber keine Bange: ist die Voraussetzung einmal geschluckt sind die Konsequenzen simpel. Das findet sogar der Kanzler, der entdeckt, daß Katastrophen auch eine tolle Chance sind. Sind die Fakten ein Spiel oder werden Spiele plötzlich faktisch? Die Bäume blühen, die Freaks grübeln, die Frauen lachen, die Delphine springen, die Ereignisse überschlagen sich, die Präsidenten telefonieren, der Ozean rauscht.