ARD-Hörspieldatenbank

Hörspiel



Ginka Steinwachs

Die vier Halluzinierer oder ein Hörstück Leben in 5 Traumbildern für die Ohrmuschel


Technische Realisierung: Günter Genz, Iris König

Regieassistenz: Bärbel Kasperek


Regie: Heinz Hostnig

Die vier Halluzinierer sind eine Gesellschaft von unter der Sonne liebenden Menschen, die - wie wir alle - zum Tode durch überleben verurteilt sind. Wie lange das Leben dauert, das heißt, wann das Todesurteil vollstreckt wird, weiß keiner. Es kann Jahre, Monate oder auch nur Wochen, Tage dauern bis zum Exitus. In diesem Falle vielleicht fünf Tage oder: die vier Halluzinierer sind am Ende des letzten Traumbildes für die Ohrmuschel auch schon tot. Sie haben noch zu Lebzeiten die Maske abgenommen und das Gesicht dahinter, ein Scherbengesicht, entblößt. Sie sind aus ihren bürgerlichen Berufen Knall auf Fall ausgestiegen und haben Traumberufe ergriffen. Luftdichter ist so ein Traumberuf, Meermaler ein anderer. Stummer Violinist, d.h. ein Virtuose, der auf einer stummen Geige, einem Instrument ohne Resonanzboden übt, ein dritter. Schattendirigent, d.h. Leiter eines Schattenorchesters ein vierter. Den Stimmen der vier Halluzinierer, ist die Stimme von außen, vielleicht meine, der Autorin Stimme, vielleicht auch die eines Engels als weibliches Pendant beigegeben. ICH bin die Stimme von außen, auf französisch: Ja voix de son maitre, die Stimme des Meisters von den Goldbergvariationen und komponiere für Sie ein Hörstück Leben, das natürlicher ausfällt als die bloße Kunst.

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Wolfgang ReichmannDer Luftdichter, Baß
Michael KönigDer Meermaler, Bariton
Gerd DavidDer Violinist, Tenor
Helmut BaumannDer Schattendirigent, Alt
Barbara NüsseDie Stimme von außen


 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Sender Freies Berlin / Norddeutscher Rundfunk 1987

Erstsendung: 19.01.1988 | 68'25

Darstellung: