ARD-Hörspieldatenbank
Hörspiel
Die Farben der Blindheit
Komposition: Speros Karas
Technische Realisierung: Theresia Singer, Elke Tratnik
Regieassistenz: Christoph Pragua
Regie: Raoul Wolfgang Schnell
Gisela soll in eine psychiatrische Anstalt eingeliefert werden. Die Mutter spricht darüber auf der Straße mit einer Nachbarin. Zur Zeit ist Gisela mit ihrem neun Monate alten Kind allein zu Hause. Die Mutter wollte ihr Gelegenheit geben, sich in Ruhe zu trennen, denn das Kind wird bei seinen Großeltern bleiben. Der junge Autor Christian B. Toch schreibt zu seinem ersten Hörspiel: "Ich verknüpfe Neo- und Alltagsfaschismus mit der Erkrankung des sensitiven Bewußtseins. Gisela ist wahnsinnig geworden. Angst hat total von ihr Besitz genommen. Ein letzter "Dialog" mit ihrem blinden Kind gipfelt in einer Vision. Ihre Angst ist verrückt in einen dritten Weltkrieg. Wahn und Angst und zerbrochene Sehnsucht. Nur Bach bringt noch ein kurzes Moment der Stille, der Harmonie." Christian Barnabas Toch, 1964 in Wien geboren, leistete Zivildienst in einer orthopädischen Klinik und studiert Theaterwissenschaft und Ethnologie. 1984 und 1985 gewann er den Ersten Österreichischen Jugendpreis für Literatur. Er arbeitet als Lektor für die Staatsdruckerei, veröffentlichte in Zeitschriften und Zeitungen und schrieb für den ORF. Im diesjährigen Straelener Hörspielautorenseminar stellte C. B. Toch einen weiteren interessanten Text vor, der einen Vorklang auf die literarisch-poetische Artikulation der jüngsten Autorengeneration gibt, auf die Suche nach Traum und Mythos, auf ein Sich-Wegträumen von einer als mißlich empfundenen Realität.