ARD-Hörspieldatenbank
Hörspiel
Henker der Revolution
Technische Realisierung: Heinz Klein, Theresia Singer
Regieassistenz: Annette Kurth
Regie: Roland Gall
Zur Zeit der Französischen Revolution amtierte als Scharfrichter von Paris Charles-Henri Sanson (1739-1806), der als Sachverständiger auch nicht unwesentlich an der Konstruktion einer der später berüchtigsten revolutionären Errungenschaften beteiligt war: der Guillotine. "Henker der Revolution" war Sanson in zweifacher Weise: er vollstreckte die Urteile des Revolutionstribunals - und er brachte im Lauf der Zeit auch so gut wie alle führenden Revolutionäre dabei zu Tode. In den meisten Revolutionsgeschichten wird sein Name dennoch nicht einmal in einer Fußnote genannt. Das Hörspiel, das ihn zur Titelfigur hat, konzentriert sich auf die Zeit von der ersten Indienstnahme des Fallbeils am 25. April 1792 bis zum Ende des "Grande Terreur" im Juli 1794. In einer Montage aus Spielszenen und zeitgenössischen Dokumenten wird die Entwicklung und endliche Perversion der Revolution nachgezeichnet; eingeschobene "Moralites" reflektieren den Weg von der revolutionären Hoffnung bis zur Realität der Schreckensherrschaft, die im "Henker der Revolution" ihren gehorsamen Vollstrecker fand.
Yaak Karsunke wurde 1934 in Berlin geboren. Er veröffentlichte Gedichte, Theaterstücke (z.B. "Die Bauernoper" und "Des Colhas' letzte Nacht") und mehrere Hörspiele (z.B. "Listen to Liston" und "Der Doppelverlierer").