ARD-Hörspieldatenbank


Originalhörspiel, Originaltonhörspiel


Stichwort: 1945 – Stunde Null


Karl-Heinz Schmidt-Lauzemis

Wer weiß, was ich morgen kann


Technische Realisierung: Karl-Heinz Schmidt, Oliver Reinhardt


Regie: Karl-Heinz Schmidt-Lauzemis

Geboren 1927 im polnischen Bromberg, Kind eines deutschen Fleischermeisters und seiner jüdischen Frau. 1931 Geburt der Schwester Lilo. 1939 versteckt der Vater die beiden Kinder bei polnischen Bauern. Die Mutter flüchtet. Die Fleischerei wird liquidiert. Die Mutter wird in Auschwitz ermordet, der Vater ins Gefängnis geworfen. Die Kinder überleben den Krieg und die Befreiung bei der Großmutter in Berlin. 1945 wird die 17jährige Ingeborg als Hilfslehrerin angestellt und erwirbt ihre Qualifikation an einer Schule, die sich an den fortschrittlichen Erziehungsprinzipien der Weimarer Republik orientiert. 1949 zweites Staatsexamen, 1950 Heirat. 1952 Selbstmord der Schwester, 1954 Geburt des Sohnes Andreas. 1957 Scheidung. 1962 zweite Ehe. 1964 Tochter Caroline. 1965 Wechsel an eine andere Grundschule. 1975 Tod des Vaters. 1983 vorzeitige Pensionierung. Eine alltägliche, durchschnittliche Biographie im 40jährigen Nachkriegsdeutschland? Was ist aus den Erfahrungen der Not um 1945 geworden in den Jahren wirtschaftlichen Wohlstands? Was aus den fortschrittlichen Erziehungsplänen der Wiederaufbauphase in der leistungsorientierten Schule von heute? Wie erlebt die dem Krieg Entronnene die Wiederaufrüstung Deutschlands? Wie verkraftet die verfolgte Halbjüdin und Lehrerin einer neuen Generation Berufsverbote und Ausländerfeindlichkeit? Ein subjektiver Lebensbericht und konkretes Zeugnis von den Hoffnungen und Enttäuschungen individueller und sozialer Entwicklungen "in diesem unserem Lande".

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Mitwirkende

O-Ton
Ingeborg M.


 


Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Hessischer Rundfunk / RIAS Berlin

Erstsendung: 25.03.1985 | 84'33

Darstellung: