ARD-Hörspieldatenbank
Hörspiel
Nach Otjikunino
Komposition: Peter Zwetkoff
Technische Realisierung: Karl-Heinz Stevens, Rita Molterer
Regieassistenz: Angeli Backhausen
Regie: Norbert Schaeffer
Bosse und Langeheine, zwei passionierte Jäger von der Börde an der deutsch-deutschen Grenze, schweIgen seit langem in romantischen Afrika-Sehnsüchten. Endlich erfüllt sich ihr Traum: Über gute Beziehungen erhalten sie die Einladung zu einer Safari in Deutsch-Südwest-Afrika, wie ihr Kontaktmann sagt, das heutige Namibia. Dort wartet jedoch nicht nur das Jagdabenteuer auf sie, sie geraten auch in das politische und menschliche Spannungsverhältnis zwischen Weißen und Schwarzen, zwischen die Fronten des Befreiungskrieges der ureingesessenen Stämme gegen die weiße Herrschaft von einst und jetzt. Der Autor hat das Thema in Form einer akustischen Revue gestaltet. In einem Geflecht ineinandergreifender Stimmen wechseln Kampfsprüche und Herrschaftsansprüche ab mit Treibjagdszenen auf Wild und Schwarze. Die Form der Montage macht dabei die Beschränktheit und die Diskrepanzen der Wahrnehmung von Bosse und Langeheine sinnfällig; hinter der zentralen politischen Auseinandersetzung scheinen die Probleme einer Männerfreundschaft auf.
Hubert Wiedfeld wurde 1937 in Braunschweig geboren und gilt als einer der wichtigsten zeitgenössischen Hörspielautoren. 1972 wurde er für sein Hörspiel "Crueland" mit dem "Prix Italia" ausgezeichnet. Der WDR produzierte darüber hinaus in den letzten Jahren seine Kollrott-Trilogie mit den Stücken "Wenn der Vater die Zähne verliert, müßten dem Sohn Hände wachsen" (1979), "Kollrott oder Die Rückkehr ins Mondgebirge" (1980) und "Das tote Herz" (1982).