ARD-Hörspieldatenbank
Kurzhörspiel, Kinderhörspiel
Das Wunderkind - eine Groteske
Technische Realisierung: Friedrich Wilhelm Haefner, Renate Klein
Regieassistenz: Claudia Johanna Leist
Regie: Klaus-Dieter Pittrich
Das Züchten von Wunderkindern ist nach wie vor sehr beliebt. Nicht selten sind seelische Macken der ihrerseits erziehungsgeschädigten Erziehungsberechtigten die Ursache. Es muß sich gar nicht unbedingt (wie in diesem Hörspiel) um handfesten Wahnsinn handeln; vielmehr ist ja im 'ganz normalen Alltag' (also doch Wahnsinn!) allenthalben die Beobachtung zu machen, daß Eltern ihren lieben Kleinen zusätzlich zum Schulhorror einen harten Freizeitstreß bereiten: Der Nachwuchs soll gefälligst all das und mehr erreichen, wovon die Eltern nur noch träumen können. Manchmal soll auch ein wenig nachgeholfen werden. In der Groteske 'Das Wunderkind' wird eine solche pädagogische Katastrophe aus der Sicht des Opfers dargestellt, das von seinem mozartverrückten Vater in eine schon vor seiner Geburt festgelegte, fatale Rolle gedrängt wird.