ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung, Kurzhörspiel
Der Tod des Großvaters
Vorlage: Der Tod des Großvaters (Erzählung, estnisch)
Übersetzung: Barbara Scholz, Friedrich Scholz
Technische Realisierung: Rudolf Stückrath, Renate Klein
Regieassistenz: Walter Brühn
Regie: Klaus Wirbitzky
"Der Tod des Großvaters" Der Großvater legt sich hin, um zu sterben. Sohn und Schwiegertochter wollen es nicht wahrhaben; allein der achtjährige Enkel Uku interessiert sich für das, was da mit dem Großvater vor sich geht. Großvater und Enkel haben ohnehin eine besonders enge Beziehung zueinander. Der alte Mann findet sich mit großer Selbstverständlichkeit damit ab, daß sein Leben zu Ende geht, und der Junge stellt Fragen. Letztes (und einziges) Hab und Gut des Großvaters besteht aus einem selbstgeschnitzten Stock und einer Tabakspfeife; von beidem mag sich der Großvater unter keinen Umständen trennen; er möchte, daß sie ihm ins Grab beigegeben werden - aber der Enkel möchte sie als Erinnerungsstücke behalten. Erst während der Beerdigung wird dem Jungen intuitiv klar, daß Stock und Pfeife ohne den Großvater wertlos sind.
Anton Hansen Tammsaare (1878-1940) gilt als Estlands bedeutendster Schriftsteller. Einige seiner zahlreichen Erzählungen und Romane wurden vor Beginn des Zweiten Weltkrieges ins Deutsche übersetzt - so z. B. "Töde ja öigus" ("Vargamäe", Berlin 1938). Die gleichnamige Erzählung, die dem Hörspiel Tammsaares zugrunde liegt, entstand 1939 - ein Jahr vor seinem Tod. Im selben Jahr unterlag der Autor im Wettbewerb um den Nobelpreis seinem finnischen Konkurrenten F. E. Sillanpää.