ARD-Hörspieldatenbank
Ars acustica
Sdreamings
Sprache des Hörspiels: englisch
Bearbeitung (Wort): Josephine Truman
Komposition: Josephine Truman
Technische Realisierung: Benedikt Bitzenhofer, Mechthild Austermann
Regieassistenz: Walter Brühn
Regie: Josephine Truman, Klaus Schöning
"Sdreamings": Als ich im Alter von etwa 22 Jahren als weiße Australierin begann, Didjeridu zu spielen, stellte dies für mich den Ausdruck eines Versuchs dar, etwas von den Tiefen und der Komplexität der Kultur der australischen Ureinwohner zu verstehen. Der Akt des Spielens kann Türen zu einer Welt öffnen, von der ich glaube, daß sie eine universale Welt für alle Menschen darstellt, vielleicht das, was Carl Jung das "kollektive Unbewußte" nannte. Der Klang des Didleridu ist ein konstanter Fluß und übt eine therapeutische Wirkung sowohl auf das Nervensystem des Spielers als auch auf das des Zuhörers aus. Ich möchte dieses Hörspiel als eine Hommage an das Didjeridu und seine Ursprünge verstehen. Ich will es "Sdreamings" nennen. "Sdreamings" sind tatsächlich "Träume" - der Fluß einer unbestimmbaren Substanz von Eindrücken und Gefühlen durch Körper und Geist. Sie haben ein eigenständiges Leben, sie trotzen unseren konditionierten Wahrnehmungen von Zeit, Raum und Ort. Sie vollführen Quantensprünge in das Unbekannte. Der "Song-man" "träumt" einen Song. Der "Song" besitzt bereits ein eigenständiges Leben und findet Form durch die Stimme des Sängers. Diese Sicht teilen viele Eingeborene, nicht nur die Australiens. "Song-lines" weben unsichtbare Netze über das Land; sichtbar werden sie nur für die "Seher" und "Träumer". Dieses Hörspiel handelt von "Sdreamings" und "Song-Iines", Echos der Vergangenheit, die in die Gegenwart und die Zukunft herüberklingen; wie das Spiel von Traumbildern. "Sdreamings" soll jenen Bereich bei den Hörern ansprechen, der unterhalb des Rationalen liegt, um sie in eine Traumwelt einzuladen." (Josephine Truman)