ARD-Hörspieldatenbank

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Hörspiel



Frank Werner

Mussorgski im Nesselgrund


Technische Realisierung: Roland Seiler, Regine Schneider

Regieassistenz: Patrick Blank


Regie: Arturo Möller

"Ende 1987 erschienen in der bundesdeutschen Presse einige knappe Meldungen, daß sich an verschiedenen medizinischen Fakultäten anatomische Präparate befänden, von denen vermutet würde, daß sie Opfern des Nazi-Terrors entstammten und in den Jahren nach 1933 in den Besitz der Universitäten gelangt seien. An diesen Präparaten, so die Meldungen; seien nach 1945 offenbar Generationen von Medizinstudenten ausgebildet worden. Nach Mitteilung der betroffenen Universitäten wurden inzwischen "sämtliche Präparate unklarer Herkunft" aus den anatomischen Sammlungen entfernt und einer Bestattung zugeführt. Daß neben den furchtbaren Richtern der Nazi-Justiz auch ein großer Teil der Ärzteschaft; insbesondere am Rasse- und Siedlungshauptamt der SS oder der berüchtigten Euthanasie-Zentrale T4 in Berlin, aber auch in sogenannten Forschungsprojekten der Konzentrationslager, an nationalsozialistischen Verbrechen beteiligt war, ist historisch nachgewiesen - blieb aber, wie im Falle der Richter, zum überwiegenden Teil bis heute ungesühnt. Das Hörspiel geht einer fast schon verwischten Spur nach, der Spur eines Einzelnen, eines Opfers, das sprachlos geworden ist, das sich mitteilt, ohne anklagen zu können, zu Anfang der Sechziger Jahre, als mehr und mehr junge Menschen zu fragen begannen, in einem Land der unterdrückten Fragen und niedergeschlagenen Untersuchungen". (Frank Werner)

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Rüdiger WandelStefan
Alois GargGroßvater
Gerd DavidHannes
Peter RoggischLipschitz
Maria MajewskiSekretärin
Elmer Bantz
Klemens Lachnicht
Heide von Raab


 


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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Südwestfunk / Sender Freies Berlin / Westdeutscher Rundfunk 1989

Erstsendung: 29.08.1989 | 56'58

Darstellung: