ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Der Sturz zum Gipfel
(The awful insulation of rage)
übersetzt aus dem Englischen
Übersetzung: Hubert von Bechtolsheim
Komposition: James Dugger
Technische Realisierung: Rolf Rockstroh, Manfred Rinas
Regie: Gerhard Willert
Douglas Poole hat's geschafft. Mit Mitte 40 ist er ganz oben; höher als auf die Orgelempore in der Kathedrale von Westminster kann ein englischer Organist nicht steigen. Dabei hat Douglas außer einer außergewöhnlichen Begabung als OrgelVirtuose nichts, was ihn für eine Karriere als Kirchenmusiker besonders geeignet erscheinen ließe. Er ist ein antiklerikal eingestellter Agnostiker, seine Weltanschauung ist seit seinen Studentenjahren krass materialistisch, seinen kirchlichen Arbeitgebern, den Laien des Kirchenrats wie den Klerikern bis hinauf zum Bischof, begegnet er mit Zynismus; er gilt als Schürzenjäger, vor dem kein Rock sicher ist; nicht einmal der einer jugendlichen Choristin; als Musiker erscheint er eitel und selbstüberzogen, als Chef biestig und nachtragend, als Privatperson wehleidig und selbstgerecht; seine Ehe ist so freizügig, daß sie den Stand juristisch gerade noch hält. Die Kinder wissen das und wenden sich von ihm ab. Zwei Freunde hatte er: den deutschen Künstler und Studienfreund Karl, den er durch die Unfähigkeit oder den Unwillen zu helfen durch Selbstmord verliert und den Pfarrer Harold, bester Freund aus Kinderzeiten, Mitschüler, Kommilitone, Arbeitskollege (angestellt bei der nämlichen Firma), der sich in einer Mischung aus alter Freundschaft und christlicher Nächstenliebe um ihn bekümmert bis zur Selbstaufgabe. Douglas Poole ist ein larmoyanter, egozentrischer, arroganter Mistkerl - oder?