ARD-Hörspieldatenbank
Hörspiel
Die Maschine
Technische Realisierung: Peter Nielsen, Kristina Rockstroh
Regieassistenz: Wolfgang Streng
Regie: Karin Bellingkrodt
Frankreich, ein Jahrzehnt vor der Revolution: Sprechspiel. Jaques Prudonne meditiert über eine neuartige Maschine - eine Art Massen-Köpf-Gerät für das anbrechende industrielle Zeitalter. Manulescu, ein verzweifelter Maler auf der Suche nach einem Sujet, träumt vom Schauspiel der Exekution als Detail- und Totalgemälde, während der Dichter Puigot nach der adäquaten Form sucht, um Prudonnes Maschine sprachlich zu beschwören: Seine Verse umkreisen eine Synthese aus Terror und Humanität und beschreiben die Wirkungskraft der Maschine mit dem aristotelischen Begriff der 'Perepetie' - der Wendepunkt wird mit dem Moment der Exekution identisch. - Chucal schließlich, ein Fabrikant, meditiert über die Möglichkeit einer industriellen Fertigung des Köpf-Geräts ... das, wie man weiß, ein Mann namens Guillotin erfand mit den bekannten Folgen. Sie soll allein durch ihr Vorhandensein, die Menschheit zum Guten, Wahren und Schönen schrecken. Käme sie je zum Einsatz, hätte sie (als Idee) versagt. Prudonne sucht Mäzene und Verfechter: sein hypochondrischer Onkel ist wenig interessiert. Er lamentiert über das Versagen s einer eigenen (Körper)maschine.