ARD-Hörspieldatenbank


Originalhörspiel, Originaltonhörspiel


Eine Erzählung im Originalton


Paul Hengge

Hitlerjunge Salomon


Technische Realisierung: Dietmar Fuchs, Heike Lexau, Barbara Hott

Regieassistenz: Corinne Frottier


Regie: Paul Hengge

"'Hitlerjunge Solomon' ist der Bericht über einen jüdischen Menschen, der ausgestoßen war und der Vernichtung nur entgehen konnte, weil es ihm gelang, sich als Hitlerjunge zu tarnen. Schlomo - Salomo - Perel kam 1925 in Peine zur Welt. Sein Vater war gläubiger Jude, er selbst und seine Geschwister wurden liberal erzogen. 1934 flüchtete die Familie Perel nach Polen und lebte in ärmIichen Verhältnissen in Lodz. Sally - Salomo - Perel lernte Polnisch. Nach der Niederlage Polens arrangierte der Vater für Salomon und dessen ältesten Bruder die Flucht nach Rußland. Der übrigen Familie gelang die Flucht nicht mehr. Sie blieben im Ghetto in Lodz. In Rußland kam Sally in ein Waisenhaus. Er lernte Russisch und wurde Komsomolz. Wiederum wurde er vom Nationalismus eingeholt. In den Wirren der ersten Kriegstage in Rußland wurde er von deutschen Soldaten aufgegriffen. Er leugnete Jude zu sein, und gab sich als volksdeutsche Waise aus, die ihre Papiere verloren hatte. Nach eineinhalb Jahren wurde verfügt, daß Salomon - er nannte sich jetzt Joseph Perjel - zu jung sei für den Dienst in der deutschen Wehrmacht. Er wurd e zur Ausbildung ins 'Reich' geschickt in ein Internat der Hitlerjugend in Braunschweig - nur 25 Kilometer entfernt von seiner Geburtsstadt. Im 'Hitlerjungen Salomon' kommt eine wichtige, bisher nicht gehörte Stimme zu Wort, die Stimme des Opfers, das nur in der Mimikry des Verfolgers überleben konnte. Schlomo Perel und zwei seiner Brüder wohnen heute in Israel. Seine Eltern und die Schwester wurden Opfer der 'Endlösung'." (Paul Hengge)

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Salomon PerelErzähler


 


Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Norddeutscher Rundfunk 1986

Erstsendung: 19.06.1986 | 75'35

Darstellung: