ARD-Hörspieldatenbank


Hörspiel



Günter Herburger

Im Zeitsee


Komposition: Peter Zwetkoff

Technische Realisierung: Roland Seiler, Anne Anderer

Regieassistenz: Arturo Möller


Regie: Hermann Naber

"Ein Ehemaliger kehrt als Besucher in ein Internat zurück, in dem er aufwuchs. Die Schule liegt am Ende eines Tales, dessen Ausgang von einem Tag und Nacht arbeitenden Zementwerk bewacht wird. Zwei Schüler, ein Junge und ein Mädchen, bemühen sich mit jugendlichem Sarkasmus der Verständigungstendenz des Ehemaligen zu widerstehen: insgeheim scheinen sie jedoch die damalige "wilde" Nachkriegszeit zu bewundern. Ein Kontinuum öffnet sich, Gegenwart und Vergangenheit schieben sich ineinander; was für die Kinder ein Benennen ihrer Ideale bedeutet, der "Leuchtende Pfad", ist für den Ehemaligen ein Wiedererkennen der Grenzen. In allen Gesprächen, Vergleichen, so aufgeklärt geschwind sie aus gegenseitiger Rücksichtnahme auch abrollen, nistet aber die Trauer der Trennung. Der Ehemalige wird, vielleicht, mit seinem eintätowierten Schmetterling auf der Bauchdecke Selbstmord begehen, während die Kinder, nachdem sie das Abitur bestanden haben, trotzdem kein Zeugnis der Reife anzutreten vermöchten. Beide Parteien leiden an der verbalen Wehmut, daß Zeit vergeht; doch Kinder wie Erwachsene stemmen sich dagegen, als könnten sie im einstigen Zweistromtal eintauchen in den Fluß der Partikel, Gelegenheit für Wiederholung, Verbesserung eines, auch im Augenblick des Todes verlängerbaren Spiels wie im Paradies. Dazu Zimbeln, Geigen, Harmonikas und andere Musiken." (Günter Herburger)

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Klaus ObalskiJunge
Beate JensenMädchen
Christian BrücknerEhemaliger


 


Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Südwestfunk / Norddeutscher Rundfunk / Sender Freies Berlin 1986

Erstsendung: 27.02.1986 | 53'55

Darstellung: