ARD-Hörspieldatenbank


Hörspiel



Frank Werner

Aufstieg. Ein Hergang


Komposition: Arvo Pärt

Technische Realisierung: Jonas Bergler, Sabine Dombrowsky


Regie: Klaus-Dieter Pittrich

Der Burgturm gilt seit langem als Anziehungspunkt für Selbstmörder. Erst kürzlich hat es wieder einen solchen Vorfall gegeben, so muß der Burgführer einem Sekretär des Kuratoriums, der um eine überraschende Führung bat, gestehen. Ein junger Mann hat sich in den Tod gestürzt. Der Sekretär bleibt stumm, und der Burgführer redet gegen das Schweigen an. Und je länger er redet, von seiner Liebe zum Land, von seiner Familie, von seinem Sohn, desto deutlicher wird, daß er mehr über diesen Selbstmord weiß, als er eingestehen will. "Diese Geschichte eines Hasses oder einer extremen Liebe war für mich am zwingendsten in der Form des Monologs darstellbar: Das manische Sprechen, das Rechtfertigen einer Schuld, das für Entgegnungen und Zweifel eines anderen keinen Raum läßt, hat für mich fast etwas Magisches. Der Sprecher bewegt sich in einem abgeschotteten schwarzen Raum eigener Fantasien und hat den Kontakt zur Außenwelt längst verloren, was nur zur Steigerung seines Hasses oder seiner Liebe führen kann. So ist der alte Mann Gefangener eines "inneren Kerkers", in dem er sich der Katastrophe fast zwangsläufig entgegenredet." (Der Autor) Frank Werner, geboren 1944 in Sangerhausen/ Thüringen, arbeitete als Redakteur für den Hörfunk und lebt jetzt als freier Schriftsteller in Berlin. Er schrieb Hörspiele und Funkerzählungen. Seine letzte Buchveröffentlichung: "Herzland. Eine Erzählung", 1984.

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Mitwirkende

Sprecher/Sprecherin
Joachim Nottke


 


Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Westdeutscher Rundfunk 1986

Erstsendung: 19.11.1986 | 50'20

Darstellung: