ARD-Hörspieldatenbank

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Originalhörspiel



Gerhard Zwerenz

Trilogie der Schuldlosen (1. Teil: Antwort des toten Soldaten an seinen Herrn Hauptmann)


Technische Realisierung: Helmuth Schick, Ute Ansahl-Reissig


Regie: Hans Gerd Krogmann

Wir Deutschen scheinen Schwierigkeiten zu haben mit unseren Helden. Den Heldengedenktag haben wir, aus guten Gründen wahrscheinlich, umbenannt in Volkstrauertag. Denn was mit Hilfe derer, die früher die Helden stellten, in unserer jüngsten Geschichte geschehen ist, die brutale Unterwerfung eines ganzen Erdteils beispielsweise, das ist ja wahrlich nicht des Gedenkens wert. Wie löst man das Dilemma? Ehrt man den einzelnen Toten - und kehrt unter den Teppich, woran er unfreiwillig meist, mitgewirkt hat? "Ich höre Sie reden von der ewigen Wertschätzung unserer Tapferkeit. Ich wollte, wir wären weniger tapfer und dafür ein wenig politischer und klüger gewesen." Das sagt in diesem Hörspiel der Soldat, der sich durch die Heldengedenkrede seines ehemaligen Hauptmanns aufgestört fühlt. Er hält nichts von Gedenktagen, dieser Tote. Er will nur in Ruhe gelassen werden, denn das, was geschehen ist und was ihn das Leben kostete, das läßt sich nicht nachträglich beschönigen, schon gar nicht durch feierliche Reden.

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Wolf-Dietrich SprengerSoldat

Musik: Eckhard Kierski (Trompete)

 


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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Hessischer Rundfunk 1987

Erstsendung: 23.11.1987 | 43'13

Darstellung: