ARD-Hörspieldatenbank

Originalhörspiel, Monolog



Siegfried Nucke

Nur gereimt, nicht gelogen


Komposition: Alexander Blume

Technische Realisierung: Stan Regal, Sven Schmeier

Regieassistenz: Michael Wehrhan


Regie: Joachim Sonderhoff

Die pensionierte Lehrerin Theresa Schönhaupt lebt am Rande eines Dorfes im ehemaligen deutsch-deutschen Grenzgebiet der DDR. Eines Tages erhält sie einen Brief ihres Sohnes Rene. Er ist freier Journalist und berichtet der Mutter, daß er ein Gedicht von ihr gefunden und in einer Zeitung veröffentlicht habe. Es war ihr einziges, und nur ihrem damaligen Freund Herbert hat sie es gezeigt: entstanden in den 50er Jahren aus Wut und Trauer über die Deportation einer ganzen Familie. Viel gefragt hat damals keiner im Dorf. Groß gefeiert haben alle nur die Eröffnung des "Konsums" im Haus der deportierten Familie. Jetzt sitzt Helga, Herberts Tochter, dort an der Kasse und hat Theresa wegen des Gedichts angezeigt. Sie behauptet, das Gedicht sei von ihrem Vater. Theresas Gedicht sagt die Wahrheit, das bekommt die alte Frau jetzt auf bittere Art zu spüren. Der Monolog greift die politische Anpassung in der ehemaligen DDR auf sowie die nachträgliche Selbststilisierung als Nichtanpasser.

Siegfried Nucke, geboren 1955 in Nordhausen, arbeitete als Dozent für Sozialpädagogik in Gotha/Thüringen. Er schreibt für Zeitungen und Zeitschriften und veröffentlicht Prosa, Lyrik und Hörspiele. Er erhielt mehrere Literatur- und Hörspielpreise.

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Inge KellerTheresa


 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Westdeutscher Rundfunk 1996

Erstsendung: 03.10.1996 | 58'53

Darstellung: