ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Compagnons und Concurrenten oder Die wahren Künste
Technische Realisierung: Peter Kainz, Dagmar Looke
Regieassistenz: Alexander Zschiedrich
Regie: Joachim Staritz
Weimar. Im Winter 1833. Ottilie Huhn möchte bei der Witwe Weniger einen Salon einrichten. Den Herren Huhn & Co. geht es herzlich schlecht. Sie leben in der Übereinkunft, daß man in diesem Nest Kunstwerke machen müsse. Nun aber haben sie das Letzte versetzt und richten ihre Hoffnung auf Lüdge, von dem es heißt, Schätze schlummerten in seinem Kopf. Lüdge aber hat nach einem irrtümlichen Begräbnis sein Gedächtnis verloren, ohne die Sprechfähigkeit einzubüßen. Auch eine Erkenntnis hat er aus dem Sarg mitgebracht: Alles geschieht in "concurrierenden" Systemen, schwarz gegen weiß, wahr gegen falsch. Die Konkurrenten sind schon auf dem Plan: Maushack & Co. arbeiten zwar noch als Koch, Kammerjäger und Totengräber. Aber Lüdge prophezeit die Katastrophe, nachdem man ihn zur Wiederholung seines Sarg-Choques genötigt hat: Maushack & Co. werden 1840 das einlösen, was sich Huhn & Co. 1833 mühsam erträumt haben: den ultimativen Schundroman, das renommierteste Verbrechen ... Und Huhn wird sich die Syphilis holen. Bei seiner Schwester Ottilie.
Ingomar von Kieseritzky, geb. 1944 in Dresden, lebt in Berlin. Freier Schriftsteller. Eine Auswahl seiner zahlreichen Hörspiele erschien 1993 als Buch und Cassettenedition.