ARD-Hörspieldatenbank

Hörspielbearbeitung, Monolog



Visconde de Lascano Tegui

Von der Anmut im Schlafe


Vorlage: Von der Anmut im Schlafe. Intimes Tagebuch (spanisch)

Übersetzung: Walter Boehlich

Bearbeitung (Wort): Friederike Roth

Technische Realisierung: Peter Kainz, Dagmar Looke

Regieassistenz: Heike Tauch


Regie: Ulrich Gerhardt

Es ist die Beschreibung eines Lebens, dessen fiktiver Ich-Erzähler - ein offenbar noch junger Mann am Ende des vergangenen Jahrhunderts - seinen gleichzeitig unschuldig andachtsvollen und unerbittlich grausamen Blick auf die eigene Kindheit in einem Dorf nahe Paris richtet, dann auf die hauptsächlich durch Bordellbesuche geprägte afrikanische Militärdienstzeit des jungen Mannes, und schließlich auf die Obsessionen des als Syphilitiker Heimgekehrten. Am Anfang dieser "Beschwörung dessen, was sich ereignet hat", steht die Andeutung eines Mordes, an deren Ende die Ausführung dieser ebenso sinnlosen wie unausweichlichen Tat. Dabei reißt eine betörende Bildsprache in den Sog der Erinnerung. "Es ist nicht mehr die Logik, die die Bilder bestimmt, sondern die Bilder bestimmen die Logik - unter den Bedingungen der fortschreitenden Syphilis ..." (Walter Boehlich).

Visconde de Lascano Tegui (Pseudonym), 1887 in Argentinien geboren und 1966 dort auch gestorben, fiel seiner Neigung zur literarischen Fiktion, zur Maskierung und Mystifizierung wohl beinahe selbst zum Opfer. Die Editionsgeschichte des Werkes komplettiert die Verrätselung: das vermutlich vor dem Ersten Weltkrieg entstandene Buch erschien angeblich 1924 in Paris in fehlerhaftem Druck im spanischen Original. Das diesem "Fehl-Druck" zugrundeliegende Original gilt als "mehr oder minder verschollen".

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Hans-Peter HallwachsErzähler


 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Süddeutscher Rundfunk 1996

Erstsendung: 29.08.1996 | 75'10

Darstellung: