ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Sonnenfinsternis
Vorlage: Sonnenfinsternis (Roman, deutsch)
Übersetzung: Arthur Koestler
Bearbeitung (Wort): Christian Gebert
Technische Realisierung: Peter Jochum, Jutta Sidden
Regieassistenz: Christoph Müller
Regie: Christian Gebert
"Ich war 26 Jahre alt, als ich in die Kommunistische Partei eintrat, und 33, als ich sie wieder verließ. Die Jahre dazwischen waren meine besten Jahre... Nie zuvor und nachher schien das Leben so übervoll an Sinn. Sie hatten die Überlegenheit eines schönen Irrtums über die schäbige Wahrheit." (A. Koestler, 1955) "Für den politischen Menschen Koestler selbst ist 'Sonnenfinsternis' die persönliche Abrechnung mit dem Kommunistischen System. Als der Roman nach dem Zweiten Weltkrieg in den westlichen Ländern zu erscheinen begann, wurde er im Zuge des Kalten Krieges zu einer der 'heiligen Schriften' des Antikommunismus, zu einem Horror-Report über die damals unzugängliche Welt hinter dem Eisernen Vorhang. Heute, 40 Jahre nach den Moskauer Prozessen, rückt die von Koestler aufgeworfene Grundproblematik wieder in den Vordergrund: Heiligt der Zweck die Mittel? Rubaschow, Hauptfigur des Romans, bezichtigt sich selbst, 'den Begriff der Menschheit über den des Menschen gestellt zu haben'." (P.A. Huber, Koestler-Biograph, 1978) "Heute, im letzten Jahrzehnt des 20. Jahrhunderts, da mit den Systemen des 'real existierenden Sozialismus' die Hoffnungen und Errungenschaften der Russischen Revolution zusammenbrechen und der kapitalistischen Welt einen zweifelhaften Sieg überlassen, stellt sich die Frage, ob die Menschen von all den zuschandengegangenen Träumen einer besseren Welt noch einen übrig haben." (Ch. Gebert)