ARD-Hörspieldatenbank

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Hörspiel



Klaus Roehler

Kriegsfrisur


Technische Realisierung: Karlheinz Stoll, Waltraud Gruber

Regieassistenz: Michael Utz


Regie: Hans Gerd Krogmann

Februar 1991: Fastnacht fällt golfkriegsbedingt aus. Dem Friseur Anke sind wichtige Kunden abhandengekommen: Aushilfskellner, Festsaalordner, Büttenredner, Herr Zellnik von der Stadtsparkasse muß dran glauben: Friseur Anke striegelt ihn gradezu mit aberwitzigen Reden - auch diese: golfkriegsbedingt. Was übers Fernsehen vom Krieg mitzubekommen war, gerät im Munde des Friseurs zu einer wunderbar begriffsstutzigen Suada. Der von den Medien perfekt gefilterte Kriegslärm ändert seinen Aggregatzustand, "vielleicht so, als würde man in Liechtenstein bulgarische Filme mit finnischen Untertiteln sehen". Klar, daß in der Narrenpose des Friseurs viel Wahrheit zur Sprache kommt - verdreht, nach Narrenart. Und dies ohne die geringste Belehrung. Dafür sorgt die Frau im Hintergrund: des Friseurs steinalte Mutter.

Klaus Roehler, geboren 1929 in Königsee/Thüringen, 1947 von der sowjetischen in die britische Besatzungszone; Abitur, 1950-54 Prozellandreher, dann Studium der Geschichte und Philosophie in Erlangen bis 1957. Später Redakteur und Lektor. 1955-67 bei der Gruppe 47. Herausgeber: u.a. "Klassenbuch. Ein Lesebuch zu den Klassenkämpfen ind Deutschland", 3 Bände (1972). Geschichten: u.a. "Achtung Abgrund" (1985). Hörspiele: "Paris in 96 Stunden" (1957), "Etwas ist aus" (1970).

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Siegfried KernenAnke
Annemarie Marks-RockeFrau Anke
Udo SamelZellink
Peter FitzErzähler


 


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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Süddeutscher Rundfunk 1992

Erstsendung: 23.02.1992 | 43'05

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