ARD-Hörspieldatenbank

Originalhörspiel



Astrid Litfaß

Der Hund des S-Bahn-Fahrers ist tot


Technische Realisierung: Ulrich Poggensee, Kerstin Heikamp

Regieassistenz: Monika Schmitz


Regie: Annette Jainski

Für den S-Bahn-Fahrer eines Zuges im Berliner Bahnhof Friedrichstraße ist die Welt aus den Fugen geraten. Er beschließt, ein Zeichen zu setzen und mit seiner S-Bahn, dieser "Krankenstation des Irrenhauses", einfach stehenzubleiben. Warum sollte gerade er sich bemühen, noch "Ordnung in die Turbulenzen zu bringen", wo jegliche Ordnung sich aufgelöst zu haben scheint; zumindest die ihm einst vertraute Ordnung Ost. Seine persönliche Bilanz der Ordnung West fällt desaströs aus. "Am Ende hat es auch noch den Hund erwischt" - Krebs! Astrid Litfass beschreibt in ihrem Hörspiel einen spezifischen Aggregatzustand deutscher Befindlichkeit nach der Wende, wie er in Berlin am deutlichsten zu spüren ist. Als der S-Bahn-Fahrer, und damit gleichsam die Instanz der Verkehrsbetriebe, den Ost-West-Verkehr, der eher ein Aneinander-Vorbei als ein Aufeinanderzu-Bewegen ist, verweigert, prallen die Menschen, arm und reich, West und Ost, jung und alt, direkt aufeinander und sind gefordert, selbst den Austausch in Gang zu setzen.

Astrid Litfaß, geboren 1944, studierte Malerei in Berlin und lebt als freie Autorin in München. Sie schrieb mehrere Theaterstücke und Hörspiele, u.a.: "Sonntags am Meer", "Pas de deux", "Einer nimmt seinen Hut" und "Das Treffen der Ärzte".

A
A

Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Christian RedlS-Bahn-Fahrer
Ulrich BähnkSkin
Anne WeberMädchen
Elisabeth SchwarzElegante Westberliner Dame
Angela WinklerJüngere elegante Münchner Dame
Ulrich PleitgenWestdeutsche männliche Führungskraft
Ulrich MatschossErster alter Mann
Gerlach FiedlerZweiter alter Mann
Manfred SteffenDritter alter Mann


 

Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Norddeutscher Rundfunk 1994

Erstsendung: 19.03.1995 | 37'35

Darstellung: