ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Schwarze Welle 13
Technische Realisierung: Günther Beckmann, Kerstin Heikamp
Regieassistenz: Gabriele Roosch
Regie: Hans Rosenhauer
"Clemens von der Mühlen, sensibler Kulturredakteur des privaten Radiosenders Radio Gamma, kehrt aus dem Urlaub zurück und fahndet nach seiner bisherigen täglichen "Kulturstunde", in der er mit 28 Sekunden Mozart, 11,5 Sekunden Morgenstern und ähnlichen Beiträgen den Sender bisher bediente. Er sucht vergeblich, seine Sendezeit ist weg. Der Besitzer des Senders, Walter Oberwasser, hat aus einer Dankesschuld heraus die sechzig Minuten an eine muntere Frohschar junger Menschen verschenkt, die die tägliche Kulturstunde verwandelt haben in die tägliche "Krimistunde". "Das ganze Leben ist ein Krimi", lautet hier das Motto. Bunt, preisbewußt und hörernah wird das Programm gestaltet und gesponsert. Alle - Macher und Hörer - sind spontan und kreativ. Für die literarischen Highlights haben die fröhlichen Youngsters den berühmten, aber inzwischen steinalten Kriminalschriftsteller Penderton und seine Sekretärin Henrika engagiert, die sich allerdings beide zunehmend im Niemandsland zwischen Realität und Fiktion verirren. Nach einigen letzten Versuchen, die Reste der Kultur zu retten, gibt Clemens von der Mühlen auf und will kündigen. Aber das ist auch nicht so einfach. Aus dem Kulturbetrieb ist längst ein Konsumbetrieb geworden, mit den ihm eigenen Gesetzmäßigkeiten. Medienträger werden gehandelt wie Brot und Käse und gehen von Hand zu Hand, und eine Hand wäscht die andere" (Christina Calvo).
Christina Calvo lebt als freie Autorin in München. Sie hat zahlreiche Hörspiele, Drehbücher, Erzählungen und Kulturbeiträge geschrieben. Ihr letztes Hörspiel "Am Ende der Autobahn" wurde 1994 vom NDR urgesendet.