ARD-Hörspieldatenbank
Hörspielbearbeitung
Das hessische Weihnachtsspiel
Nach Handschriften des 15. Jahrhunderts
Vorlage: Mittelalterliches Weihnachtsspiel
Bearbeitung (Wort): Walter Schmiele
Regie: Hanns-Ludwig Wiechmann
Die Vermischung von Heiligem und Profanem ist charakteristisch für das hessische Weihnachtsspiel aus dem 15. Jahrhundert. Der Wechsel von volkssprachlichen und lateinischen Gesängen strukturiert die Handlung des geistlichen Spiels. Der Bericht des biblischen Geschehens wird ausgeschmückt mit Schilderungen alltäglicher Szenen. So wird z.B. geschildert, daß die löchrigen Beinkleider des heiligen Josefs als Windeln für das Jesuskind dienen mußten. Mit der Verbindung von Diesseitigkeit und Transzendenz zielte das Stück auf ein Verständnis der Weihnachtsbotschaft beim einfachen Volk, das in seiner irdischen Realität wahr- und ernstgenommen wurde und dem die Identifikation mit den biblischen Gestalten erleichert werden sollte. (U. Schlieper)