ARD-Hörspieldatenbank

Hörspielbearbeitung, Dokumentarhörspiel



Walter Kempowski

Der Krieg geht zu Ende

Chronik für Stimmen - Januar bis Mai 1945


Vorlage: Das Echolot (Chronik)

Bearbeitung (Wort): Walter Adler

Technische Realisierung: Helmuth Schick, Gerlind Raue

Regieassistenz: Christoph Müller


Regie: Walter Adler

Wer es miterlebt hat, kann bis heute nicht sagen: Es ist verarbeitet, vergessen. Von den später Geborenen dagegen ist gelegentlich die Meinung zu hören: Ihr habt genug darüber geredet. 50 Jahre danach - das könnte ein Anlaß sein, noch einmal zuzuhören. Die Älteren werden sagen: So, genau so ist es gewesen! Die Jüngeren werden erfahren, was in dieser Form und in dieser Ausführlichkeit bisher nirgends zu lesen war. In mehreren Jahren intensiver Sammeltätigkeit hat der Schriftsteller Walter Kempowski mehr als 3000 Familiennachlässe zusammengetragen: Briefe, Tagebücher, Alltagsdokumente. Auf diese Weise ist ein bisher einmaliges historisches Archiv entstanden, das "Die 40er Jahre der Deutschen" aus der Perspektive des anonymen Zeitgenossen abbildet. "Auch das epochenprägende Großereignis", sagt Walter Kempowski, "ist die Addition individueller Erlebnisse. Solche privaten Erfahrungen sehen meist völlig anders aus, als die zusammenfassende Geschichtsschreibung sie abbildet. Vielleicht lernen wir so wenig aus der Vergangenheit, weil jeder von uns sein Leben anders erinnert, als die Geschichtsschreibung es tut . Mein ECHOLOT-Projekt ist die Annäherung von Geschichtsschreibung an das Leben." Die erste ECHOLOT-Veröffentlichung, eine 2000-seitige Dokumentation des Jahres 1943, war bei Kritik und Publikum ein ungewöhnlicher Erfolg. Lange vor der Veröffentlichung von ECHOLOT II, der in Arbeit befindlichen Dokumentation des Jahres 1945, ist Walter Kempowski bereit, sein Material für einen Radiotag zur Verfügung zu stellen. Mehrere Sender der ARD werden sich an diesem Sendeprojekt beteiligen. In einem vielstimmigen und vielstündigen Erinnerungschor wird das Schicksalsjahr 1945 noch einmal lebendig. Bomben, Flucht, auseinandergerissene Familien, das Erlebnis der vorbeiziehenden Front, Gefangenschaft, Hunger, Eskalation des Terrors, letzte Wochen und Tage in den Konzentrationslagern, Stunde Null, erste Schritte in Richtung Neubeginn. Ebenso deutlich aber wird, daß trotz Chaos und Zerstörung die Grundmuster des Lebensalltags weiterbestanden: Geburten, Taufe, Liebe und Hochzeit, Geburtstage, Trennungen, Krankheiten, Begräbnis, Ernte, Jahreszeiten, Naturerlebnis. Zu dem vorherigen Hörspiel-Projekt dieser Art, dem zweiteiligen Hörspiel "Stalingrad" von Walter Kempowski und Walter Adler, schrieb die Kritik: "Was jeder, der damals lebte, in der Erinnerung trägt, die Alltäglichkeiten und nur scheinbaren Nebensächlichkeiten der Großgeschichte - hier endlich waren sie anzutreffen. Der Hörer konnte spüren: Ich werde ernst genommen, es geht um mich und meine Geschichte." Das gleiche Ziel verfolgt der Radiotag am 7. Mai 1995.

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Mitwirkende

Sprecher/Sprecherin
Walter Adler
Jenny Almendinger
Günther Amberger
Ingrid Andree
Karin Anselm
Hans-Jörg Assmann
Gunda Aurich
Susanne Barth
Angelika Bartsch
Gary Bautell
Ben Becker
Rolf Becker
Verena von Behr
Cira von Behren
Wolf Dietrich Berg
Daniel Berger
Gunter Berger
Tim Bergmann
Christa Berndl
Hermann Beyer
Jan Paul Biczycki
Joachim Bliese
Kirsten Block
Manfred Boehm
Markus Boestfleisch
Edgar M. Böhlke
Kornelia Boje
Markus Boysen
Rolf Boysen
Peter Brombacher
Franziska Bronnen
Christian Brückner
Achim Buch
Saskia Buggert
Traugott Buhre
Johann von Bülow
Hans Caninenberg
Martin Caroll
Dagmar Casse
Artemis Chalkidou
Wolfgang Condrus
Gerd David
Marlen Diekhoff
Andreas Dillschneider
Robert Dölle
Michaela Ehinger
Christoph Eichhorn
Wilfried Elste
Judith Engel
Nicole Ernst
Michael Evers
Sabine Falkenberg
Rosemarie Fendel
Peter Fitz
Wolfgang Forester
Irmgard Först
Barbara Freier
Peter Fricke
Matthias Fuchs
Peter Gavajda
Romy Gehrke
Heinrich Giskes
Brigitte Goebel
Helmut Griem
Jenny Gröllmann
Sylvester Groth
Matthias Haase
Michael Habeck
Bernt Hahn
Gustl Halenke
Hans-Peter Hallwachs
Monika Hansen
Dorothee Hartinger
Gert Hauke
Esther Hausmann
Gert Heidenreich
Irm Hermann
Beatriz Hernandez
Wolfgang Hinze
Thomas Hodina
Donata Höffer
Jutta Hoffmann
Christoph Hohmann
Jürgen Holtz
Thomas Holtzmann
Joachim Höppner
Grischa Huber
Ingo Hülsmann
Sascha Maria Icks
Benno Ifland
Ursula Illert
Luitgard Im
Simion Iwantscheff
Felix von Manteuffel
Thessy Kuhls
Günter Lamprecht
Marianne Lochert
Volker Niederfahrenhorst
Josef Quadflieg
Ernst August Schepmann
Herbert Stass
Ulrich Wildgruber
Jens Wawrczeck
Carmen Renate Köper
Elfriede Kuzmany
u.v.a.


Mit dabei: Friedhelm Ptok | © WDR/NDR/David Paprocki,

Mit dabei: Friedhelm Ptok | © WDR/NDR/David Paprocki,

Mit dabei: Friedhelm Ptok
© WDR/NDR/David Paprocki,Mit dabei: Friedhelm Ptok
© WDR/NDR/David Paprocki,



PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Hessischer Rundfunk / Bayerischer Rundfunk / Norddeutscher Rundfunk / Südwestfunk 1995

Erstsendung: 07.05.1995 | 766'03


VERÖFFENTLICHUNGEN

  • CD-Edition: Der Hörverlag 2015


AUSZEICHNUNGEN


REZENSIONEN

  • Wolfgang Schneider: Der Chor der Verzweifelten. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung vom 20.04.2015. S. 10 (zur CD-Ausgabe des Hörverlags 2015)

Darstellung: