ARD-Hörspieldatenbank
Feature
Der gute Wille, etwas Neues zu schaffen
Ein Streifzug durch das Hörspielprogramm von Radio Frankfurt 1945-1949
Technische Realisierung: Helmut Becker, Viola Cristina Garcia
Regie: Marlene Renner
Am 1. Juni 1945 sendete sie wieder, eine eigene Rundfunkanstalt in Hessen. Vier Jahre später, am 28. Januar 1949, wurde aus "Radio Frankfurt", einem "Sender der Militärregierung", der "Hessische Rundfunk", eine öffentlich-rechtliche Sendeanstalt. Das "neue demokratische Potential", von dem Hans Mayer als einer der ersten Mitarbeiter des amerikanisch kontrollierten Senders sprach, hatte auch in seinem Hörspielprogramm vieles zu bieten: Krimi-Sketche ebenso wie Umerziehungsliteratur, unterhaltende Stücke wie zeitnahe Alltagsthemen, amerikanische Boulevarddramen wie deutsche Klassiker. "Der gute Wille, etwas Neues zu schaffen" bietet einen Streifzug durch die hessische Hörspielgeschichte der Ruinenzeit. Die Jahre des Aufräumens und Aufbauens, der Umerziehung und des Kahlschlags, des Kalten Krieges und der Währungsreform werden lebendig. Bertolt Brecht und Karl Kraus, das Warschauer Ghetto und der Geburtstag Goethes - das Hörspielprogramm der unmittelbaren Nachkriegsjahre erzählt Geschichte und Geschichten einer kurzen, aber wechselvollen Zeit.
Hans-Ulrich Wagner, geboren 1962, arbeitet als Germanist und freier Journalist in Bamberg. Seine Veröffentlichungen und Rundfunkbeiträge beschäftigen sich vorrangig mit literatur- und medienhistorischen Themen.