ARD-Hörspieldatenbank


Hörspielbearbeitung


Aufstand des Gewissens

Eine Trilogie


Jean Anouilh

Antigone

Die Freiheit in der Gemeinschaft


Vorlage: Antigone (Theaterstück, französisch)

Übersetzung: Franz Geiger

Bearbeitung (Wort): Walter Jensen


Regie: Theodor Steiner

"Nicht mitzuhassen, mitzulieben bin ich da", sagt Antigone in des Sophokles gleichnamiger Tragödie und bestattet - gegen das Verbot des Königs Kreon - ihren im Kampf gegen die Heimatstadt Theben gefallenen Bruder Polyneikes. Zur Strafe läßt Kreon die Tochter des Ödipus lebendig begraben. Diesen klassischen Stoff hat der französische Dramatiker Jean Anouilh mehr als zweitausend Jahre später aufgegriffen und den Problemen unserer Gegenwart entsprechend gestaltet. Wollte Sophokles den Inbegriff der Bruderliebe und Pietät durch das Verhalten Antigones darstellen, so kommt es Anouilh darauf an, Antigone als Fanal des Protestes gegen eine sich selbst fast überdrüssig gewordene Welt zu zeichnen. Angesichts der verrotteten Moral der Führer der Gesellschaft verzichtet sie "auf die schmierige Hoffnung auf Glück" und entlarvt sie als die eigentlichen Zerstörer der Gemeinschaft. Anouilh, in seinem Schaffen besonders von seinem Landsmann Giraudoux inspiriert, hat auf meisterliche Weise mehrfach antike Stoffe in die Gegenwart transponiert und ihnen die brennende Aktualität unserer Tage verliehen. Von seinen ernsten Stücken - er nennt sie "Pièces Noires" - hatten neben "Antigone" vor allem "Der Reisende ohne Gepäck" und "Eurydike auch in Deutschland" große Erfolge zu verzeichnen.

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Christa KellerAntigone
Siegfried WischnewskiKreon
Gisela ZochIsmene
Erna LorenzDie Amme
Hans Walter ClaasenSprecher
Klausjürgen WussowHemon
Thomas Fabian
Horst Blumenthal
Hans Otto Hilke


 


Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Hessischer Rundfunk 1955

Erstsendung: 12.12.1955 | 79'15

Darstellung: