ARD-Hörspieldatenbank


Hörspielbearbeitung



Paul Claudel

Der erniedrigte Vater


Vorlage: Der erniedrigte Vater (Schauspiel, französisch)

Übersetzung: N. N.

Bearbeitung (Wort): Wilhelm Semmelroth


Regie: Wilhelm Semmelroth

Paul Claudel, einer der größten katholischen Dichter der Gegenwart, ist in Deutschland nicht durch seine frühen Stücke, zu denen auch "Der erniedrigte Vater" zählt, bekannt geworden, sondern hier hat eigentlich erst "Der seidene Schuh" den französischen Dichter berühmt gemacht, obgleich er selbst diesem Werk keine übergeordnete Bedeutung beimißt. Im "erniedrigten Vater" klingt aber schon das groß e Thema an, das so etwas wie ein Leitgedanke bei Claudel ist: die metaphysische Kraft der Liebe im Gegensatz zur sinnlichen Macht; oder mit anderen Worten: der Gegensatz zwischen der irdischen und himmlischen Liebe. Wie bei allen Claudel'schen Dramen ist es kein spannender Handlungsgang, der den Zuschauer fesseln soll, sondern der in wunderbaren Sprachperioden ausgeschöpfte Gedanke. - Die Liebesgeschichte spielt im Rom des Jahres 1869. Orian ist das Patenkind des Papstes, Pensée die Tochter des französischen Botschafters und heimlichen Romfeindes. Doch nicht dieser politische Gegensatz trennt die Liebenden. Sie liebt zu tief und er zu ungeduldig. Erst durch Orians Tod findet die Liebe der beiden Ruhe und Erfüllung. Pensée bleibt nur das Kind Orians und die brüderliche Liebe seines Bruders Orso.

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Erich PontoPapst Pius
Ernst HettingEin Franziskaner
Erich BrandtGraf de Coufontaine
Willi OstFürst Wronsky
Will QuadfliegOrian dall'Armi
Klaus HoferOrso dall'Armi
Martina OttoSichel
Eva LissaPensée de Coufontaine


 


Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Nordwestdeutscher Rundfunk 1950

Erstsendung: 23.11.1950 | 94'45

Darstellung: