ARD-Hörspieldatenbank


Monolog, Hörspielbearbeitung



Inge Müller

Ach du lieber Augustin, wie fröhlich ich bin


Vorlage: Irgendwo, noch einmal möcht' ich sehn (Lyrik, Prosa, Tagebücher)

Bearbeitung (Wort): Ines Geipel, Heike Tauch

Komposition: Cathrin Pfeifer

Redaktion: Gabriele Bigott

Technische Realisierung: Peter Kainz, Venke Decker

Regieassistenz: Heike Tauch


Regie: Ulrich Gerhardt

"Gelernt hab ich / Was hab ich gelernt / Was nicht paßt wird entfernt / Was entfernt wird paßt. / Ich bitte mich zu entfernen / ... / Ach du lieber Augustin / Wie fröhlich ich bin." In Inge Müllers Gedichten zerrt "der Reim ... eine Zeile in die andere, aber dem ganzen Gedicht hält er den Mund zu" (Herta Müller), es ist eine "Poesie knapp vor dem Absturz" (Adolf Endler). Die 1925 in Berlin geborene Inge Müller verlebt ihre Kindheit in Berlin-Ostkreuz, wird kurz vor Kriegsende als Luftwaffenhelferin zur Wehrmacht eunberufen, liegt drei Tage verschüttet unter Trümmern. Ihre Eltern birgt sie tot. Nach Kriegsende ist sie Arbeiterin, Sekretärin, wird bekannt mit Kinderreimen und Kinderbüchern. Als sie 1953 Heiner Müller kennenlernt, lebt sie gerade in zweiter Ehe mit dem Zirkusdirektor Herbert Schwenkner. Zwei Jahre später heiratet sie Heiner Müller. Das Trauma des Verschüttetseins blieb. Viele Gedichte, ihre Tagebuchaufzeichnungen und Prosafragmente hielt sie geheim. Die Kommunikation zwischen Außen- und Innenwelt erstarb. Nach vielen mißlungenen Selbstmordversuchen gelang ihr der Abschied am 1. Juni 1966. Die Texte, die dem vorliegenden Hörspiel zugrundeliegen, ergeben ein dichtes und musikalisches Gewebe in unterschiedlichsten Intensitäten und akustischen Räumen, so daß die literarische Seite mit einer semio-dokumentarischen verschmilzt.

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Mitwirkende

Sprecher/Sprecherin
Johanna Schall

Musik: Cathrin Pfeifer (Akkordeon)

 


Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Ostdeutscher Rundfunk Brandenburg / Deutschlandfunk 1997

Erstsendung: 30.12.1997 | 44'27

Darstellung: