ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Haydns Kopf oder Der Irrsinn der Welt
Ein Phantasiestück nach einer wahren Begebenheit sowie Texten aus E.T.A. Hoffmanns "Kreisleriana"
Technische Realisierung: Günther Kasper, Inge Böhle
Regieassistenz: Michael Wehrhan
Regie: Heinz von Cramer
Der Kapellmeister Kreisler soll für den Fürsten Esterhazy die feierliche Überführung des toten Haydn von Wien nach Eisenstadt musikalisch begleiten. Bei der Exhumierung stellt sich jedoch heraus, daß dem Leichnam der Schädel fehlt. Kreisler - so will der Fürst, der den Kapellmeister gleichzeitig auf Dauer in seine Dienste nimmt - soll Haydns Kopf wieder herbeischaffen. Es beginnt - neben der musikalischen Arbeit und verwoben mit ihr - eine absurde Suche in Wien, die bis hinauf zum Kaiser führt. Am Ende wird ein Schädel beigebracht, von dem es aber schon bei der Beisetzung heißt, er sei der falsche. Der Irrsinn hält an, auch über das Jahr 1954 hinaus, in dem der Wiener Musikverein den echten Kopf Haydns nach Eisenstadt übergab.
Heinz von Cramer, geboren 1924 in Stettin, lebte als freischaffender Autor und Regisseur in Italien. Zahlreiche Hörspiele wurden in seiner akustischen Realisierung mit dem Hörspielpreis der Kriegsblinden ausgezeichnet. Der WDR sendete u.a. von ihm "Marivaux" (1996). Heinz von Cramer starb 2009 in der Nähe von Viterbo (Italien).