ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Die Chaos-Apostel - missa fragmentarum brechtiana
Übersetzt aus dem Slowenischen
Übersetzung: Astrid Philippsen
Komposition: Hölderlin Express, Olav Krauß
Technische Realisierung: Rudolf Stückrath, Anne Effertz
Regieassistenz: Uta Reitz
Regie: Thomas Leutzbach
"Die Chaos-Apostel" erzählt keine Geschichte, sondern berichtet in fragmentarischer Form von Vorgängen in einem Land, dessen Ordnung aus dem Gleichgewicht geraten ist. Geschrieben zwischen 1991 und 1992 sind die schrecklichen Ereignisse im ehemaligen Jugoslawien der Anlaß. Im Stile von Brecht setzt der Autor verschiedene Gruppen und Personen ein, die Haltungen repräsentieren und allesamt in den herrschenden Krieg verstrickt zu sein scheinen, sei es als Opfer von Propaganda oder Mitbeteiligter an der Produktion von Lügen und Denunziation. So entsteht, musikalisch unterstützt, ein groteskes Todesspiel, das die teuflischen Hetzkampagnen der Kriegsparteien zeigt, die Macht der Medien hinterfragt und das politische und gesellschaftliche Chaos demonstriert.
Igor Likar, geboren 1953 in Ljubljana/Slowenien, arbeitet als Dramaturg, Regisseur und Schriftsteller. Neben mehreren Gedichtbänden und Prosa hat er zahlreiche Hörspiele publiziert. "Die Chaos-Apostel" wurde beim internationalen Hörspielfestifal Prix Ostankino in Moskau 1996 mit dem 1. Preis ausgezeichnet.