ARD-Hörspieldatenbank

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Hörspielbearbeitung


Vichy Fiction - Frankreich 1940-44


Emmanuel Bove, Pierre Drieu La Rochelle

Der moderne Mensch ist schrecklich dekadent


Vorlage: Die Falle (Roman, französisch), Die Unzulänglichen (Roman, französisch)

Übersetzung: Bernd Schwibs, Gerhard Heller

Bearbeitung (Wort): Clarisse Cossais

Technische Realisierung: Ulrich Speicher, Annette Matheis


Regie: Stefan Dutt

"Für unsere Generation ist der Krieg die erste Erfahrung unseres Lebens." So zu lesen in "Gilles", einem Roman von Pierre Drieu la Rochelle, der 1939 erschien. Drieu la Rochelle, der 1940-44 die renommierte Zeitschrift "Nouvelle Revue Francaise" herausgab, war einer der bekanntesten französischen Schriftsteller, der mit den deutschen Besatzern zusammenarbeitete. Louis-Ferdinand Céline und Robert Brasillach waren andere, doch das sind längst nicht alle. Clarisse Cossais collagiert Texte von Drieu La Rochelle, Céline und anderen Schriftstellern, die Frankreich in den 30er und 40er Jahren erlebt und literarisch verarbeitet haben, auch ohne gleich Kollaborateure gewesen zu sein. So entsteht das Portrait eines fiktiven jungen Mannes in dieser Zeit, der zunehmend vom Faschismus angezogen wird. Geprägt von der Erfahrung als Soldat im Ersten Weltkrieg, fühlt er sich in der französischen Nachkriegsgesellschaft fehl am Platze, wie so viele junge Männer dieser "lost generation", nicht nur in Frankreich.

Clarisse Cossais, 1969 in Marseille geboren, lebt seit sechs Jahren in Berlin. Studium der Germanistik in Paris und Berlin, Promotion, daneben freie Mitarbeit für die Hörspiel/Featureabteilung von DeutschlandRadio Berlin.

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Mitwirkende

Sprecher/SprecherinRolle/Funktion
Mark Oliver BögelGilles Gambier
Peter HeuschJoseph Bridet
Jürgen KirchhoffZitator


 


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Quellen zum Hörspiel - © DRA/Michael Friebel


PRODUKTIONS- UND SENDEDATEN

Saarländischer Rundfunk 1998

Erstsendung: 20.10.1998 | 42'10

Darstellung: