ARD-Hörspieldatenbank
Originalhörspiel
Vichy Fiction - Frankreich 1940-44
Victoire
übersetzt aus dem Französischen
Übersetzung: Hans Thill
Komposition: Rike Wiebelitz
Technische Realisierung: Ingo Siegrist, Karin Beaumont
Regieassistenz: Maidon Bader
Regie: Jörg Schlüter
'Victoire' benennt im Französischen sowohl 'Sieg' als auch den Mädchennamen Victoria. Für ihre Mutter ist Victoire genau das: Der Sieg der Résistance über Vichy, der Sieg des Kommunismus über den Faschismus. Schon als junge Frau war sie in der Résistance aktiv, und der Krieg brachte ihr nicht nur Schrecken, sondern auch Abenteuer. Sie erzieht Victoire ganz im kommunistischen Glauben. Als kleine "Friedenstaube" rezitiert Victoire revolutionäre Gedichte und schreibt einem anderen kleinen Mädchen in Ostberlin Briefe. Ursulas Eltern sind natürlich auch in der Partei, aber in den fünfziger und sechziger Jahren Kommunist zu sein, in der heißen Phase des Kalten Krieges, das ist in der DDR leichter als in Frankreich. Und neben einer Kriegsheldin als Mutter großzuwerden, ist noch weniger leicht. Jahrzehnte sind seitdem vergangen. Victoire verbringt ein paar Tage in Vichy, im Hôtel du Parc, das Marschall Pétain einmal zu seinem Regierungssitz erkoren hatte. Der richtige Ort, um sich zu erinnern - und um mit den Toten und ihrer Macht über die Gegenwart abzuschließen.
Francoise Gerbaulet, 1948 in Niort/Frankreich geboren, Psychoanalytikerin. Lebt als Theater- und Hörspiel-Autorin in Paris. Ihr Hörspiel "Le cheval lourd" (1993) wurde 1994 mit dem "Prix Paul Gilson" ausgezeichnet ("Das vergessene Pferd" SFB/hr 1995). Zahlreiche Hörspiele, auch für Kinder. 1998 Radio-Nachwuchspreis der S.A.C.D. "Victoire" schrieb sie für den SR.