ARD-Hörspieldatenbank
Ars acustica
Internationale digitale Radiokunst
50 Jahre Musique concrète (1. Teil: "Schläft ein Lied in allen Dingen ...". Konkrete Klänge)
Technische Realisierung: Kaspar Wollheim, Andreas Brämer
Realisation: Nathalie Singer
Am 5. Oktober 1948 sendete der Pariser Rundfunk das Concert de bruits von PierreSchaeffer. Diese fünf Geräuschstudien gelten als die Geburtsstunde der musique concrète, der Lautsprechermusik überhaupt. Pierre Schaeffer war auf der Suche nach der "Sprache der Dinge" als er zufällig im Club d'Essai, einem Rundfunkversuchsstudio, den musikalischen Reichtum der natürlichen Geräusche entdeckte. Bald darauf gesellte sich der Musiker Pierre Henry zu ihm. Zusammen komponierten sie die großen Klassiker des Genres, die die konkrete Musik international bekannt machten. Aus dem Club d'Essai ging 1951 die Groupe de Recherche de Musique Concrète hervor, zu der sich zeitweise auch Komponisten wie Edgar Varèse, Karlheinz Stockhausen oder Olivier Messiaën zählten. 1958 wurde die Komponistengruppe dann in Groupe de Recherches Musicales (GRM) umbenannt. Sie hat bis heute ihre Studios im Pariser Haus des Rundfunks. Die GRM kann nicht nur auf ein großes Repertoire konkreter Kompositionen, sondern auch auf 50 Jahre technische Entwicklung und musikalische Forschung zurückblicken. Diesen historischen Werdegang vollzieht Nathalie Singer in ihrer ersten von zwei Sendungen zum Thema '50 Jahre musique concrète' nach - mit einer O-Ton-Musik-Collage, in der die wichtigsten Protagonisten konkreter Musikgeschichte wie z.B. Edgar Varèse, Pierre Boulez, Francois Bayle, Luc Ferrari und Pierre Schaeffer zu Wort kommen.
Nathalie Singer, geboren 1969, studierte in Berlin und Paris Musik- und Kommunikationswissenschaft. Seitdem arbeitet sie freiberuflich als Autorin und Realisatorin für den Hörfunk. Sie lebt in Berlin.